It’s time to say GOODBYE… die größte Trauerfeier aller Zeiten!!!

Verlosung von 17.500 Tickets zu einer Gedenkfeier der Superlative, Straßenverkäufer mit RIP-T-Shirts, großzügige Absperrungen rund um das Staples Center, unzählige Paparazzi , TV-Journalisten und Polizisten, ja, so chaotisch geht’s im Moment in Los Angeles, Kalifornien zu. Michael Jackson’s Beerdigung ist ein riesen Spektakel, fast scheint so als würden viele vergessen, dass heute ein gebrochener Mensch, dessen genaue Todesursache vielleicht nie geklärt wird, seine letzte Ruhe finden sollte!

Foto: Coertie!

Eins ist jetzt schon klar – der heutige Tag wird wohl in die Geschichte eingehen! Weltweit finden Public Viewungs statt, fast in allen Länder wird die etwas andere Trauerfeier im TV übertragen,  aber dennoch ließen es sich viele Fans nicht nehmen ein Last-Minute-Ticket zu kaufen, mehr als 1000 Dollar für die Tickets für das Event im Staples Center hinzublättern und sich dann in Downtown LA durch die Mengen zu kämpfen.  Der schmale Grat zwischen fassungslose Trauer, Geldmacherei und noch nie gesehenem Hype fasziniert und schockiert mich zugleich! Da die Kosten dieses Events in die Höhe geschossen sind, von über 4 Millionen Dollar ist die Rede, wurde sogar ein Spendenkonto eingerichtet, um der Familie zu helfen. Hm, wie gesagt, sogar an diesem Tag wird über Geld gesprochen – unfassbar!

Entziehen kann man sich dieser „Show“ schwer, auch bei mir läuft gerade CNN, wo sie die Bilder der Familientrauerfeier von diesem Nachmittag zeigen.

MJ’s Leiche wird aber anscheinend wohl wirklich vom Forrest Lawn Memorial Park in die Innenstadt von LA, zum Staples Center gebracht und dort aufgebahrt. Wie genau das alles ablaufen soll, wo sein Leichnam in der Arena „präsentiert“ werden soll, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, der Leichenwagen mit dem Sarg ist gerade noch unterwegs. Mariah Carey, Justin Timberlake und Stevie Wonder werden in einer knappen Stunde vor den tausenden Fans gemeinsam in LA dem toten King Of Pop gedenken. Auch  Madonna wird zugeschalten und für ihren Freund Jacko singen. Wer sich sonst noch bei dieser Trauerfeier sehen lassen wird, performen wird, werden wir aber wohl erst in ein paar Minuten erfahren und sehen können. Michael’s Familie hat den 12-jährigen Shaheen Jafargholi aus der „Britain’s Got Talent“-Show eingeladen, der ihnen auf YouTube aufgefallen sei und bei dem Event im Staples Center auch singen wird. Zum Schluss der Show sollen alle Künstler gemeinsam „We are the world“ performen und bei allen Zuschauer für Gänsehautattacken sorgen wird!

Irgendwie glaube ich, dass sich Michael diese Art von „Trauerparty“ zu Lebzeiten vielleicht sogar gewünscht hat – ein letztes Mal seine Fans aus aller Welt, Freunde und Familie zusammen zu bringen, den ihm gewidmeten Songs zu lauschen, ein beachtliches Medienchaos zu verursachen und sich so mit einem mächtigem Tamm-Tamm für immer zu verabschieden!!! Sein ganzes Leben verbrachte er auf der Bühne, also warum sollte er da für den letzten „Auftritt“ wo anders sein wollen?!

EDIT: Um 19:32 hat die Trauerfeier nun endlich begonnen. Ein Gospelchor singt „Soon and very soon…we’re going to see the king“ und der vergoldete Sarg von Michael Jackson wird dabei auf die Bühne gebracht!

Jeder in der Arena schweigt, weint aber einige schreien dann doch noch laut „We love you, Michael!“. Ein großer roten Rosenkranz ziert den edelen Sarg und nun spricht der befreundeter Reverend der Familie, Lucious Smith,  über sein einzigartiges Leben.

In einem schwarzen Kleid tritt nun Mariah Carey auf die Bühne, singt gemeinsam mit Trey Lorenz „I’ll be there“. Ihre Stimme zittert ein wenig, aber sie singt den Song mit sehr viel Gefühl. Im Hintergrund werden Fotos von Michael auf einer Videowall gezeigt.

Queen Latifah ist die Nächste die eine berührende Rede über den Pop-King, dabei lächelt sie und sagt: „Michael was the biggest star on earth! He let me know that as an African-American you can travel the world!…Thank you!…We are missing Michael Jackson!“.

In einem elegenaten Anzug mit einer gelben Ansteck-Rose performt Lionel Richie gerade „Jesus in Love“.

Dann betritt Berry Gordy, der Motown Gründer, die Bühne und stellt fest:  „Michael raised the bar and then broke the bar!…He blew us all away and his performance when I first met him was way beyond his years…he was special!“. Er erzählt Geschichten aus der Kindheit von MJ, über den großen Erfolg der Jackson 5. Weiters fügt er hinzu: „When he did the Moonwalk, I was shocked, it was magic…He inspired me!…He is simply the greatest entertainer that ever lived!…Michael, thank for the joy, thank you for the joy, you live in my heart forever, I love you!“. Jetzt wird ein Medley seiner Musikvideos gezeigt, sowie verschiedene Fotos des großen Popstars.

Nun wird Stevie Wonder auf die Bühne gebracht. Bevor er zum Singen beginnt sagt er leise: „This is a moment that I wished that I didn’t live to see come…God must have needed him far more!“, dann holt er tief Luft und widment Michael den Song „Never dreamed you’d leave in summer“…Standing Ovation…

Twitter ist überlastet, anscheinend zwitschern gerade mehrere Millionen Fans und Journalisten über die Trauerfeier. Die zwei Riesen, Kobe Bryant und Magic Johnson, beide Basketball-Player, sind in diesem Augenblick auf der Bühne. Auch sie haben Geschichten über MJ zu erzählen – über lustige Nachmittage zusammen, KFC-Besuche, sie sprachen aber auch über Michael’s großzügiges Herz: „He is even in the Guinness Book of Records, for the most charity support by a popstar!“. Die hochschwangere Jennifer Hudson, in einem weißen Kleid, performt mit Hilfe eines Chores Jacko’s Hit „Will you be there“, überraschender Weise wird inmitten des Songs ein anscheinend von Jacko selbst aufgenommes Gebet eingespielt.

Al Sharpton, ein amerikanischer Baptist und Radio Host, hält eine mitreissende Rede und spricht mit lauter Stimme zu dem Publikum, wie viel die Welt und besonders Afro-Amerikaner, Asiaten & Lations Michael zu verdanken hätten. Dann widmet er ein paar Worte an MJ’s Kinder: „…There’s nothing strange about your daddy, it was strange what he had to deal with!“, die Zuschauer brüllen und applaudieren! John Mayer, ein Gitarrist und Sänger aus den USA, spielt zu „Human Nature“.

Die Schauspielerin Brooke Shields muss bei ihrer Rede mit den Tränen kämpfen: „I was 13 when we first met, and from that day on our friendship grew….We had a bond!…When we were together, we were two normal lil‘ kids having fun…Michael loved to laugh and be teased!“. Dann verrät sie dass Michael einen Lieblingssong hatte und zwar nicht einen seiner Hits, sondern „Smile“ von Charlie Chaplin. Brooke zitiert eine Passage aus dem Buch „Der kleine Prinz“ und beendet ihre Rede mit dem Satz: „Although our hearts are aching today, we have to look up and smile!“.

Jermaine Jackson singt anschließend das Lieblingslied seines kleinen Bruders, „Smile“. Nachdem Martin Luther King III und Bernice King zu Wort kommen, folgt nun die texanische Politikerin Sheila Jackson Lee, die über das amerik. Kongress, Liebe, Gott, Rechte der Afro-Amerikaner und Michael’s Einfluss und Leben spricht. Immer wieder werden dazwischen die verschieden Public Viewung-Städte gezeigt – Atlanta, Indiane, Tokio, u.v.m.!

Usher setzt sich auf einen Hocker in der Mitte der Bühne, nimmt seine Sonnenbrille nicht ab, sagt „We love you, Michael“, seufzt, geht dann zum Sarg, singt  „Gone too soon“ und bricht am Ende des Liedes in Tränen aus. Die Jackson-Familie ist aufgestanden um Usher zu umarmen.

Smokey Robinson, Songrwriter und R’n’B-Sänger, ein sehr enger Freund von Michael und seiner Familie scherzt ein wenig, aber auch er hat vieles über MJ zu berichten. Der nächste Performer ist Shaheen Jafargholi, der talentierter 12-Jähriger aus einer britischen Castingshow, wurde von Michael schon zu einer London-Show eingeladen und singt gerade „Who’s loving you“. So, ich wusste es ja, Gänsehaut pur – „We are the world“ wird nun von allen Künstlern gesungen, aber auch mit den Familienmitgliedern wie Janet & Latoya Jackson sind auf die Bühne gekommen! WOW! Vor dem Sarg in dem Michael liegt. Schon ein Wahnsinn, echt!

„Heal the world“ ist der nächste Song, die Bühne ist voll mit Kindern, Musikern und der Jackson-Familie, das Publikum beweht ihre Hände im Takt und manche haben sogar Lichter mitgebracht!

Aber jetzt wird es wirklich rührend, denn der ganze Jackson-Clan steht nun auf der Bühne und spricht über ihren verlorenen Bruder. Marlon Jackson kriegt kaum ein Wort raus, schluchzt. Im Hintergrund steht Latoya die Michael’s Tochter küsst, sie fest hält. Dann wird das Mic ein wenig näher gebracht und Paris versucht tapfer nicht völlig in Tränen auszubrechen. „Daddy was the best father you could ever imagine! I love you so much!“, sagt sie mit zittriger Stimme, fängt hemmungslos zu weinen an, wird aber von den anderen Familienmitglieder sofort aufgefangen und getröstet.

Michael’s Sarg wird dann wieder weggetragen und nach einem gemeinsam Gebet ist die 2 stündige Memorial Show nun zu Ende gegangen. Die Zuschauer verlassen gerade das Staples Center. Wo Justin Timberlake und Madonna abgeblieben sind, weiß ich nicht, dafür lieferten jede Menge anderer SängerInnen tolle und emotionale Performances!

Man kann sagen was man will – diese Trauerfeier für übertrieben und zu öffentlich halten, ja die Familie sogar als „mediengeil“ betiteln, aber im Endeffekt ist es doch so, dass sich mit diesem Event viele Millionen Fans von the one and only King of Pop verabschieden konnten!!!

11 Kommentare zu “It’s time to say GOODBYE… die größte Trauerfeier aller Zeiten!!!

  1. ich fand die trauerfeier auch seher bewegend. gestern hab ich einen betrag auf arte über michael jackson gesehen und da ging es nur um seine pädophilie. ob er nun wirklich sex mit jungs hatte, ist strittig.
    und was wirklich mit dem leichnahm passiert oder passieren wird, steht noch nicht fest. sein hirn sollte auf jedenfall in den nächsten tagen freigegeben werden. aber neuerding wird auch von mord gesprochen. einige ärzte sollten dazu befragt werden. na da bin ich mal gespannt was da noch alles ans tageslicht kommt….

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    • Hey Mona! Heute habe ich mir die Doku von Martin Bashir noch mal angesehen und da hat Michael z.B. gemeint „I don’t want to get burried, I want to live forever!“…soviel zur Beerdigung und ob nun Neverland als eine Art Pilgerstätte aufgezogen wird, werden wir wohl auch bald erfahren…aber was da jetzt zum Teil alles behauptet wird – Mord, Attentat, dies&das – ist doch eher nur Schlagzeilenbusiness! Und ob nun die Kindern von ihm sind oder nicht(das glaube ich – es ist sicher der Doktor oder ein Spender), ist doch im Endeffekt auch egal, oder?!

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  2. Irgendwie schockierend, wie tief einen der Tod von nem abgehalfterten Popstar treffen kann… Aber so pompös die Trauerfeier auch war, sie wurde seinem Leben gerecht.

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  3. Es war echt berührend. Der vergoldete Sarg mit den Rosen, darin der King of Pop, tot und einsam – und klein – vor dieser mächtigen Szenerie- wie sein Leben war. So viel bejubelt und so mächtig vor dem Publikum und so einsam und klein ohne Bühne. Einen besseren Hinweis auf Vergänglichkeit dessen, was uns so wichtig erscheint, hätten wir nicht bekommen können. Vergänglich ist das Leben, mächtig ist der Tod.

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